Vorwort des Schulleiters

Welchen Einfluss hat die Schule? Diese Frage stellen wir uns immer wieder. Gerade jetzt, da die Welt sich von einer zur nächsten Krise bewegt und viele gesellschaftliche Veränderungen passieren, gewinnt dies an Bedeutung. Was bewegt davon die Kinder und spüren sie diese Unsicherheiten? Können und sollen wir sie davor schützen? Erfreulich ist, dass wir in den Klassenzimmern viele Freiheiten geniessen und die Lehrpersonen in diesem Rahmen wirklich gestalten können. Dieser Spielraum ist wichtig, damit die Lehrkraft individuell fördern und begleiten kann. Oft ist das Klassenzimmer eine Insel für die Kinder und wir können da einen vertrauten und sicheren Ort schaffen.

In den letzten Jahren stellten wir fest, dass es eine Zunahme an herausfordernden Situationen mit Schülerinnen und Schüler gibt. Hilfreich sind da die aktuell kleineren Klassen in der Unterstufe. Sehr anspruchsvoll hingegen die grösseren Klassen im Kindergarten. Mittlerweile würde ich behaupten, dass eine Kindergartenklasse zwingend vier Hände, Augen und Ohren braucht – insbesondere in den ersten Schulwochen trägt dies ganz wesentlich zu einem guten Start bei. Gerne zeige ich Ihnen an der Versammlung die Entwicklung der Schülerzahlen.

Seit einigen Jahren steigen die Kinderzahlen an. Dies führte dazu, dass wir uns immer wieder mit der Schulraumfrage beschäftigen müssen. Beim Kreditbegehren für das Mittelstufenschulhaus vor rund fünf Jahren wurde noch kritisch gefragt, warum wir ein zusätzliches Schulzimmer bauen. Dieses war dann aber bereits beim Bezug des Neubaus belegt und zum letzten Schuljahresstart mussten wir das Musik- und Bewegungszimmer im Altbau für ein weiteres Klassenzimmer hergeben. Vermutlich wird es in den nächsten Jahren in Affeltrangen noch enger und wir wären heute froh, wenn man für den Betrieb den dritten Stock im neuen Mittelstufenschulhaus realisiert hätte. Dieses Beispiel zeigt, wie anspruchsvoll die Raumplanung ist. Dies nicht nur unter dem Aspekt der Finanzierung sondern auch der Entwicklung der Schülerzahlen.

Ähnliche Fragestellungen wälzt auch unsere Nachbarschulgemeinde, die PSG Regio Märwil. Wir helfen Märwil auch im kommenden Schuljahr aus und nehmen im Kindergarten Schmidshof 21 Kindergartenkinder auf.

Unsere familienergänzende Tagesstruktur „FETS“ geht ins 4. Betriebsjahr und verlässt damit langsam die Projektphase. Im aktuellen Jahr haben wir rund 30 Kinder, die das Angebot unserer Schule nutzen.

Sehr häufig liest man in den Medien vom Fachkräftemangel – konkret auch vom Lehrpersonenmangel und der Belastung dieses Berufsstandes. Es ist unbestritten, dass diese Aufgabe viele Herausforderungen mit sich bringt. Immer mehr Ansprüche werden an die Schule gestellt und Vieles wird als selbstverständlicher Auftrag der Schule angesehen. Trotzdem bin ich kritisch und zweifle, ob diese negative mediale Berichterstattung zielführend ist und uns genügend und geeigneten pädagogischen Nachwuchs einbringt. An dieser Stelle möchte ich herausstreichen, dass der Beruf nach wie vor ein sehr schöner, kreativer und sinnstiftender ist. Als Schulleiter kann ich mein Team entlasten, wesentliche Schwerpunkte setzen und dafür sorgen, dass die Lehrpersonen Zeit für das Kerngeschäft Unterricht und die Kinder haben. Erfreulicherweise haben wir, mit Blick auf das neue Schuljahr, alle wichtigen Lücken schliessen können. Die Stellenbesetzung wird uns aber in nächster Zeit stark fordern.

Da wir sehr viel Energien für das Alltagsgeschäft brauchen, setzen wir die Schulentwicklung bedacht und dosiert um. Ich bin überzeugt, dass wir an unserer Schule immer noch einen hohen Standard und eine gute Qualität halten können. Auch wenn es immer wieder einzelne Wechsel in den Teams gibt, so dürfen wir mit Stolz erwähnen, dass wir sehr stabile und hochengagierte Schulteams im Lauchetal haben.

An dieser Stelle danke ich allen Akteuren in unserer Schule herzlich für die geleistete Arbeit zum Wohl der Kinder!

Gerne begrüssen wir Sie an der Versammlung Ende Mai.

Schulleiter PSG Lauchetal
Marcel Rohner